builderall

ein Mann sitzt vor seinem Laptop und sieht ein Chart mit fallendem Kurs


7 Gründe, warum ETFs gar nicht günstig sind


In den letzten Jahren ist das Investieren in ETFs (Exchange Traded Funds) immer beliebter geworden. Viele Anleger schwören auf die Vorteile der börsengehandelten Indexfonds, welche die Wertentwicklung bestimmter Indexe abbilden. Zu den Vorteilen von ETFs zählen zum Beispiel die Diversifikation, die breite Streuung des Risikos oder die günstigen Kosten. Doch sind ETFs wirklich so günstig, wie man oft annimmt? Schließlich steckt eine ganze Industrie dahinter und die Banken verdienen große Summen Geld mit diesen Produkten.


In diesem Artikel werden wir 7 Gründe untersuchen, warum ETFs gar nicht so günstig sind, wie man denkt.


  1. Steuern: ETFs können steuerlich sehr ineffizient sein. Wenn ein ETF seine Bestände häufig umschichtet, kann dies zu einer erhöhten Steuerbelastung führen. Daher sollte ein ETF-Investor sich genau über seine Auswahl Informieren, wie es zu seiner Steuerlichen situation passt.
  2. Illiquidität: ETFs können illiquide sein, insbesondere bei Anlagen in Nischenmärkten oder bei kleineren ETFs. Hier kann es schwierig sein, zu einem akzeptablen Preis zu kaufen oder zu verkaufen weil der ausgewählte ETF unbekannt oder sehr klein ist. Dann wird es schwierig an den Märkten diesen ETF zu handeln. Die Preisaktualisierungen sind sehr schwankend, es gibt größere Differenzen in den An- und Verkaufspreisen. Die sich dann auch direkt in der Kostenspalt niederschlagen. Wenn der Nischenmarkt so außergewöhnlich ist, fällt es dem ETF-Manager auch schwer gute Preise für die benötigten Aktien zu erhalten.
  3. Tracking-Error: ETFs sind oft bestrebt, einen Index so genau wie möglich nachzubilden. Doch dies ist nicht immer möglich, was zu einem sogenannten Tracking-Error führen kann. Der sog. Tracking-Error ist umso höher, je höher die Abweichung der Wertentwicklung des ETFs von der Performance des Indexes ist. Ein großer Tracking-Error zwischen einem passive gemanagten ETF und dem Index, den er verfolgt, kann ein Warnsignal sein. Es könnte auf übermäßige Handelskosten oder Probleme im Zusammenhang mit der Fondsverwaltung hinweisen.
  4. Konzentration: ETFs können aufgrund ihrer Struktur eine höhere Konzentration auf bestimmte Branchen oder Regionen aufweisen. Dies kann zu einem höheren Risiko führen, da man sich nicht ausreichend diversifiziert. Auch wenn das so gewollt ist, sogenannte Themen- oder Branchen-ETFs haben ihre Boomphasen, ihre Trendphasen. Diese Trends gehen auch wieder vorüber. Und das sollte jeder Anleger beobachten und prüfen ob die Grundidee noch gegeben ist.
  5. Kein aktives Management: Obwohl dies für viele Anleger ein Vorteil ist, kann die fehlende aktive Management-Komponente dazu führen, dass Anleger sich aufgrund von Verlusten oder Marktschwankungen unwohl fühlen.
  6. Verluste: Es ist wichtig zu beachten, dass ETFs auch Verluste verursachen können. Wenn der zugrundeliegende Index fällt, wird auch der Wert des ETFs fallen. Das haben viele Investoren oft nicht berücksichtigt, wenn der breite Markt fällt, geht der Index im gleichen Maßen auch runter. Und benötigt die gleiche Zeit sich zu erholen. Das ist der Diversifikation und der Abbildung geschuldet.
  7. Versteckte Kosten: Manchmal gibt es versteckte Kosten, die Anleger bei ETFs nicht auf dem Schirm haben. Hierzu zählen beispielsweise die Spread-Kosten beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen. Siehe auch Punkt 2. Auch wenn ETFs im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds oft günstig erscheinen, können die Kosten dennoch erheblich sein. Die Ausgabeaufschläge, die Gesamtkostenquote (TER) kann je nach ETF variieren und kann langfristig betrachtet erheblich zu Buche schlagen. Passend hierzu, eine Gegenüberstellung der Kosten und der Rendite zwischen Investments in ETFs gegenüber selbst einem selbst gemanagten Aktiendepots:


Nehmen wir folgende Kosten in einem ETF-Depot als Annahme:

Erwartete Rendite: 6,00% p.a.

Ordergebühren: 0,20%

Verwaltungsgebühren: 0,50% p.a.


Dem gegenüber stellen wir ein aktiv gemanagtes Aktiendepot:

Erwartete Rendite: 15,00% p.a.

Ordergebühren: 0,01%

Verwaltungsgebühren: 0,00% p.a.


Tabelle Gegenüberstellung Kosten und Rendite ETF vs. Aktien


Grafik Aktien Kosten vs. ETF Kosten



Fazit


Insgesamt gibt es viele Gründe, warum ETFs nicht so günstig sind, wie man oft denkt. Anleger sollten sich bewusst sein, dass es bei der Investition in ETFs auch Kosten und Risiken gibt. Es ist wichtig, die Gesamtkostenquote zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass man ausreichend diversifiziert ist. Letztendlich hängt es von der individuellen Situation ab, ob ETFs die richtige Wahl sind oder nicht.

Eine Alternative ist das Investieren in einzelne Aktien. Dies erfordert jedoch eine umfassendere Analyse und Recherche, um die besten Aktien zu identifizieren und das Portfolio ausreichend zu diversifizieren. Das Risiko von Verlusten ist bei der Investition in einzelne Aktien höher als bei ETFs oder aktiv gemanagten Fonds, aber dies wird auch zu höheren Renditen führen, wenn die Aktien gut performen. 

PS: Ein großes Argument für die eigene Aktienauswahl ist nicht nur die höhere Rendite, sondern auch die Freiheit und die Kontrolle darüber, was sich im eigenen Depot befindet. Ich kann ganz genau bestimmen, in welche Firmen ich investieren möchte oder nicht.


??????????????????????????????????

Haftungsbegrenzung


Die Aussage "Alle Informationen, Zahlen und Aussagen in diesem Artikel dienen lediglich illustrativen und didaktischen Zwecken" bezieht sich auf den jeweiligen Artikel und zeigt, dass dieser nicht als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder Angebot im Sinne des deutschen Wertpapierhandels-Gesetzes verstanden werden sollte. Der Artikel richtet sich an die allgemeine Öffentlichkeit und nicht an einen einzelnen Anleger. Es wird darauf hingewiesen, dass historische Wertsteigerungen und Renditen keine Garantie für ähnliche Werte in der Zukunft bieten. Außerdem wird betont, dass ein direktes Investment in die im Artikel gezeigten Wertpapierindizes nicht möglich ist und ein solcher Index keine Kosten und Steuern enthält.

Es wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass Investitionen in Bankguthaben, Wertpapiere, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe hohe Verlustrisiken mit sich bringen können, bis hin zum Risiko des Totalverlusts. Die Investmenttechniken, die in diesem Artikel genannt werden, können zu beträchtlichen Verlusten führen. Daher sollte der Leser bei jeglichen Investitionsentscheidungen vorsichtig und gründlich vorgehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Artikel in weitgehend textgleicher Form auch auf verschiedenen Portalen veröffentlicht wird.