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Vermögensaufbau für Frauen: Aktienrente in Deutschland als Chance zur Eigenverantwortung nutzen


Die Rente ? ein Thema, das Frauen und Männer gleichermaßen beschäftigt. Die Frage nach der finanziellen Sicherheit im Alter ist allgegenwärtig: Wie viel Geld werde ich im Ruhestand haben? Wie kann ich meine Rente aufbessern? Insbesondere Frauen sollten sich so früh wie möglich Gedanken über Ihre Rente machen und ins Handeln kommen. Denn leider ist der sogenannte Gender Pay Gap auch im Jahr 2023 noch immer aktuell. Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern in der EU, der auch als Gender Pay Gap bezeichnet wird, 13 Prozent. Dies impliziert, dass Frauen im Durchschnitt 13 Prozent weniger Gehalt erhielten als Männer. In Deutschland hingegen belief sich der ungeklärte Gender Pay Gap im gleichen Jahr auf 18 Prozent. Dieser Gehaltsunterschied wirkt sich natürlich auch auf die Rente aus. So kommen Männer nach 45 Versicherungsjahren auf eine Rente von durchschnittlich 1.637 Euro monatlich und Frauen auf lediglich 1.323 Euro monatlich (zum Stichtag 31. Dezember 2022; Quelle). Hinzu kommt, dass die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland angesichts der demografischen Veränderungen und der wirtschaftlichen Lage vor großen Herausforderungen steht. Es ist somit sehr wichtig, dass Frauen jetzt die Initiative ergreifen und sich eigenverantwortlich mit dem Thema "Vermögensaufbau für Frauen" auseinandersetzen.


Die Unsicherheit darüber, wie es um die Zukunft der Rente bestellt ist, hat die deutsche Regierung dazu veranlasst, eine umfassende Rentenreform anzugehen. Diese beinhaltet auch die Einführung der sogenannten Aktienrente, die 2023 startet. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept und wie können Frauen von dieser Form der Altersvorsorge profitieren? In diesem Artikel beleuchten wir die Aktienrente im Detail und zeigen auf, wie sie beim Vermögensaufbau Frauen unterstützen kann, das Ziel einer soliden finanziellen Grundlage für den Ruhestand zu erreichen.


Aktienrente: Mehr Stabilität für die Rente der Zukunft


Was ist die Aktienrente und wie funktioniert sie?


Die Aktienrente ist ein neues Konzept, das die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland ergänzen soll. Dabei soll ein Teil des Bundeshaushalts in einen Aktienfonds investiert werden, dessen Erträge später zur Finanzierung der Renten beitragen sollen. Die Aktienrente soll ab 2023 starten und ist Teil einer umfassenden Rentenreform, die die Ampel-Koalition plant.


Die Idee hinter der Aktienrente ist, dass der Staat von den langfristigen Renditen des Aktienmarktes profitieren und so das Rentenniveau stabilisieren kann. Die Aktienrente soll aber nicht die Beiträge der Arbeitnehmer ersetzen, sondern nur ergänzen. Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt also weiterhin das wichtigste Standbein der Altersvorsorge in Deutschland.


Die Höhe der Aktienrente soll abhängig von der Entwicklung des Fonds sein. Der Kapitalstock soll zunächst zehn Milliarden Euro betragen und bis 2030 auf 100 Milliarden Euro anwachsen. Das Renteneintrittsalter soll bei 67 Jahren bleiben. Die zugrunde liegende Idee der Aktienrente beruht darauf, dass der Staat von den langfristigen Renditen des Aktienmarktes profitieren kann, um so das Rentenniveau zu stabilisieren und zu erhöhen.



Die Grafik zeigt, wie sich das Rentenniveau und der Beitragssatz in Deutschland bis 2045 entwickeln werden. Sie basiert auf den Berechnungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Weiter wird gezeigt, wie das Rentenniveau von 48 Prozent im Jahr 2020 auf 44 Prozent im Jahr 2045 sinken wird, während der Beitragssatz von 18,6 Prozent auf 21,9 Prozent steigen wird.



Aktienrente im Detail: Wie funktioniert sie?


Die Höhe der Aktienrente ist abhängig von der Performance des Aktienfonds, in den investiert wird. Zu Beginn im Jahr 2023 ist geplant, dass der Fonds über einen Kapitalstock von zehn Milliarden Euro verfügt. Dieser soll bis zum Jahr 2030 auf beachtliche 200 Milliarden Euro anwachsen. Das Renteneintrittsalter bleibt dabei unverändert bei 67 Jahren. Ein entscheidendes Merkmal der Aktienrente liegt darin, dass sie nicht nach dem herkömmlichen Umlageprinzip der gesetzlichen Rentenversicherung arbeitet. Vielmehr werden die Beiträge in einen Aktienfonds investiert, der auf langfristige Renditen ausgerichtet ist. Der Grundgedanke dahinter ist, dass Aktien auf lange Sicht höhere Renditen erzielen können als traditionelle Anlageformen.


Chancen und Risiken der Aktienrente für Frauen


Die Aktienrente bringt einige potenzielle Vorteile mit sich, die speziell beim Vermögensaufbau für Frauen unterstützen können:



Trotz dieser Vorteile gilt es, auch potenzielle Risiken in Betracht zu ziehen:



Internationale Erfahrungen mit der Aktienrente


Die Aktienrente ist kein neues Konzept ? einige Länder haben bereits Erfahrungen damit gesammelt:





Die Grafik der schwedischen Pensionsbehörde zeigt, wie die Aktienrente in Schweden funktioniert. Sie verdeutlicht, wie ein Teil der Rentenversicherungsbeiträge in einen Aktienfonds fließt, der weltweit gestreut anlegt.



Das Potential von Aktieninvestitionen für den individuellen Vermögensaufbau


Ein weiterer wichtiger Aspekt, wie Frauen den Vermögensaufbau für ihren Ruhestand vorantreiben können, ist die Möglichkeit der individuellen Investition in Aktien. Es ist zwar vielversprechend, dass die Aktienrente eine zusätzliche Option zur Rentenaufstockung darstellt, aber warum nicht auch selbst aktiv werden? Ein Beispiel verdeutlicht dies: Angenommen, eine 30-jährige Frau entscheidet sich dafür, einen Teil ihres Einkommens in einen S&P 500 ETF zu investieren, der historisch gesehen durchschnittlich eine Rendite von etwa 16,54 Prozent pro Jahr erzielt hat. Wenn sie bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren spart, könnte sie ein erhebliches Vermögen aufbauen.


Lohnt es sich, einen Teil seines Einkommens in einen S&P 500 ETF zu investieren, um die Rente aufzustocken?


Zunächst müssen wir wissen, wie hoch das Median-Einkommen in Deutschland ist. Laut Statistischem Bundesamt betrug der Median des Nettoäquivalenzeinkommens in Deutschland im Jahr 2018 22.713 Euro. Das bedeutet, dass die Hälfte der Bevölkerung mehr und die andere Hälfte weniger als diesen Betrag pro Jahr verdient hat. Wenn wir annehmen, dass sich dieser Wert seitdem nicht wesentlich verändert hat, können wir ihn als Ausgangspunkt nehmen.


Nun müssen wir wissen, wie hoch die gesetzliche Rente in Deutschland ist. Laut Statista lag die durchschnittliche monatliche Altersrente im Jahr 2020 bei 1.060 Euro brutto. Das entspricht einem jährlichen Bruttobetrag von 12.720 Euro. Wenn wir annehmen, dass die Rente bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren mit der Inflation steigt, können wir diesen Wert ebenfalls als Ausgangspunkt nehmen.


Als nächstes müssen wir wissen, wie hoch die Rendite eines S&P 500 ETFs ist. Ein S&P 500 ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der den Aktienindex S&P 500 nachbildet, der die 500 größten US-Unternehmen enthält. Die Rendite eines S&P 500 ETFs hängt von der Kursentwicklung des Indexes und den ausgeschütteten Dividenden ab. Die durchschnittliche jährliche Rendite des S&P 500 lag in den letzten 10 Jahren bei etwa 16,54 Prozent in Euro gerechnet (Quelle). Dieser Wert kann natürlich in Zukunft variieren, aber wir können ihn als Schätzung verwenden.


Ansparphase


Jetzt können wir berechnen, wie viel eine 30-jährige Frau sparen müsste, um ihre Rente mit einem S&P 500 ETF aufzustocken. Wir gehen davon aus, dass sie bis zum Alter von 67 Jahren arbeitet und spart, also insgesamt 37 Jahre lang. Wir gehen auch davon aus, dass sie jedes Jahr den gleichen Betrag spart, der den Median-Renteneinzahlungen entspricht, also 22.713*22% = 4.996 Euro. Wir gehen weiterhin davon aus, dass sie keine Steuern oder Gebühren auf ihre Einzahlungen oder Auszahlungen zahlt. Mit diesen Annahmen können wir die folgende Formel verwenden, um den zukünftigen Wert ihres Sparplans zu berechnen:

4.995? x 37Jahre zu 16,54% = 10.105.098,62?. Das bedeutet, dass die Frau am Ende ihres Sparplans über ein Vermögen von etwa 10,1 Millionen Euro verfügen würde.


Betrachten wir die Berechnung: Angenommen, das Median-Einkommen in Deutschland bleibt bei 22.713 Euro pro Jahr. Die Frau investiert über 37 Jahre hinweg jährlich diese angesprochenen 4.996 Euro, entsprechend 22% ihres Median-Einkommens, in ihren S&P 500 ETF. Bei einer angenommenen Rendite von 16,54 Prozent würde sie am Ende über ein Vermögen von bemerkenswerten 8.497.811,18 Euro verfügen. Wie du siehst, kann es sich also sehr lohnen, einen Teil seines Einkommens in einen S&P 500 ETF zu investieren, um die Rente aufzustocken.


Entnahmephase


Um zu wissen, wie viel sie davon pro Jahr entnehmen könnte, ohne ihr Kapital aufzubrauchen, können wir die sogenannte 4-Prozent-Regel anwenden. Diese besagt, dass man im ersten Jahr seiner Rente etwa 4 Prozent seines Vermögens entnehmen kann und dieses dann jährlich an die Inflation anpassen kann (Quelle). Diese Regel ist natürlich nur eine Faustformel und keine Garantie, aber sie kann uns eine Orientierung geben.


Wenn wir also 4 Prozent von 10,1 Millionen Euro entnehmen, erhalten wir: 0,04 * 10.105.098,62= 404.203,94?

Das bedeutet, dass die Frau im ersten Jahr ihrer Rente etwa 404.203,94 Euro zusätzlich zu ihrer gesetzlichen Rente von etwa 2.425,75 Euro erhalten würde. 

Zum Vergleich: Wenn sie kein Geld in einen S&P 500 ETF investiert hätte, sondern es einfach auf einem Sparkonto mit einer jährlichen Verzinsung von etwa 0 Prozent gelassen hätte (was heutzutage leider nicht unrealistisch ist), hätte sie am Ende nur über ein Vermögen von 184.815 Euro verfügt. Wenn sie davon 4 Prozent entnommen hätte, hätte sie nur 7.392,60 Euro zusätzlich zu ihrer gesetzlichen Rente erhalten. 


Die Botschaft ist klar: Frauen sollten nicht nur auf staatliche Instrumente wie die Aktienrente vertrauen, sondern auch selbst aktiv werden. Die eigene finanzielle Bildung und die bewusste Entscheidung für Investitionen in Aktien können langfristig den Unterschied beim Vermögensaufbau für Frauen machen. Wer könnte sich besser um das eigene Geld kümmern als man selbst? Die Aktienrente mag eine vielversprechende Ergänzung sein, aber die individuelle Initiative ist unerlässlich, um die finanzielle Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen.


Wir gehen nun noch weiter ins Detail und beschäftigen und eingehend mit der Aktienrente in Deutschland im Vergleich zu Ländern, die bereits auf dieses Modell setzen.


Die Aktienrente


Die Fakten und Zahlen in den Vorbild-Ländern sind sehr interessant und zeigen, wie unterschiedlich die Rentensysteme gestaltet sind. Hier sind einige Beispiele:


Schweden:



Norwegen:



Die Pläne der Ampel-Koalition sehen vor, dass ab 2023 ein Teil des Bundeshaushalts in einen Aktienfonds investiert wird, dessen Erträge später zur Finanzierung der Renten beitragen sollen. Der Kapitalstock soll zunächst zehn Milliarden Euro betragen und bis 2030 auf 200 Milliarden Euro anwachsen. Die Höhe der Aktienrente soll abhängig von der Entwicklung des Fonds sein. Das Renteneintrittsalter soll bei 67 Jahren bleiben.


Ein Vergleich mit den Vorbilds-Ländern zeigt, dass die Aktienrente in Deutschland eine geringere Rolle spielen wird als in Schweden oder Norwegen. Außerdem wird sie nicht direkt aus den Beiträgen der Arbeitnehmer finanziert, sondern aus dem Bundeshaushalt. Das bedeutet, dass sie weniger transparent und weniger individuell gestaltet ist. Die Aktienrente soll aber dazu beitragen, das Rentenniveau von mindestens 48 Prozent zu sichern und den Beitragssatz von maximal 22 Prozent zu begrenzen.



Wie funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung?


Um zu verstehen, wie die Aktienrente funktioniert, müssen wir uns zunächst anschauen, wie die gesetzliche Rentenversicherung funktioniert. Die gesetzliche Rentenversicherung basiert auf dem sogenannten Umlageprinzip. Das bedeutet, dass die Beiträge der Arbeitnehmer direkt an die Rentner ausgezahlt werden. Es gibt also keinen Kapitalstock, der angespart wird.


Die Höhe der gesetzlichen Rente hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel:


Die Formel zur Berechnung der gesetzlichen Rente ist recht kompliziert und ändert sich immer wieder durch neue Gesetze. Eine vereinfachte Version lautet:


Bruttorente = Entgeltpunkte * Zugangsfaktor * aktueller Rentenwert * (1 + Riester-Faktor - Nachhaltigkeitsfaktor)


Die Entgeltpunkte sind ein Maß dafür, wie viel jemand im Vergleich zum Durchschnittsverdiener eingezahlt hat. Der Zugangsfaktor berücksichtigt das Alter, in dem jemand in Rente geht. Der aktuelle Rentenwert ist der Betrag, den ein Entgeltpunkt wert ist. Der Riester-Faktor berücksichtigt die private Altersvorsorge durch Riester-Renten. Der Nachhaltigkeitsfaktor passt die Rente an die demografische Entwicklung an.


Laut einer Quelle lag die durchschnittliche monatliche Altersrente im Jahr 2020 bei 1.060 Euro brutto. Das entspricht einem jährlichen Bruttobetrag von 12.720 Euro.


Was sind die Vor- und Nachteile der Aktienrente?


Die Aktienrente soll dazu beitragen, das Rentenniveau von mindestens 48 Prozent zu sichern und den Beitragssatz von maximal 22 Prozent zu begrenzen. Das Rentenniveau ist das Verhältnis zwischen der durchschnittlichen Rente und dem durchschnittlichen Einkommen. Der Beitragssatz ist der Anteil des Einkommens, der für die gesetzliche Rentenversicherung abgeführt wird.


Die Aktienrente hat einige Vorteile, wie zum Beispiel:



Die Aktienrente hat aber auch einige Nachteile, wie zum Beispiel:



Wie sieht es in anderen Ländern aus?


Die Aktienrente ist kein neues Konzept. Es gibt einige Länder, die bereits eine Aktienrente oder eine ähnliche Form der Kapitaldeckung in ihrem Rentensystem haben. Einige Beispiele sind:

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Diese Länder zeigen, dass eine Aktienrente möglich und erfolgreich sein kann. Allerdings haben sie auch andere Rahmenbedingungen als Deutschland, wie zum Beispiel eine höhere Erwerbsbeteiligung, eine geringere Ungleichheit oder einen größeren Ölreichtum.



Fazit


Insgesamt zeigt sich, dass die Aktienrente in Deutschland eine Chance darstellt, die finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu stärken. Frauen sollten die Gelegenheit nutzen, nicht nur auf staatliche Maßnahmen zu setzen, sondern auch selbst aktiv in ihre finanzielle Zukunft zu investieren. Die Kombination aus staatlichen Angeboten wie der Aktienrente und individuellen Aktieninvestitionen kann dazu beitragen, eine stabile Basis für den Ruhestand zu schaffen. Die Zukunft mag unsicher sein, doch mit Weitsicht, Bildung und Engagement können Frauen die Kontrolle über ihre finanzielle Zukunft behalten.

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